In der Türkei, immerhin ein potentieller EU-Beitrittskandidat, sorgt momentan eine hetzerische Werbekampagne gegen das Christentum für Aufsehen. Der Hass verbreitet sich in sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook bereits wie ein Lauffeuer. Konkret geht es um die türkische Stadt Kocaeli. Hier hat der anatolische Jugendverband der Muslime an der Universität (AGD) zahlreiche Plakate gegen das Weihnachtsfest affichieren lassen.
“Haben Sie jemals einen Christen gesehen, der das Opferfest feiert?”
Auf den seit Mitte Dezember in der ganzen Stadt angebrachten Plakaten ist zu lesen: “Haben Sie jemals einen Christen gesehen, der das Opferfest feiert?” Darunter antwortet ein abgebildeter Weihnachtsmann: “Wir haben gesehen, wie Muslime Weihnachten feiern!” Damit wollen die muslimischen Studenten – wie so oft – den Islam in der Opferrolle darstellen, indem man einen fiktiven Kulturverfall anprangert und gleichzeitig das christliche Fest als Wurzel des Übels brandmarkt.
Dass muslimische Schüler in vielen Ländern Europas an Opfer- und Ramadanfesten sogar schulfrei bekommen, wohingegen christliche Schüler in der Türkei keinerlei ähnliche Rechte besitzen, interessiert in diesem Diskurs niemanden. Auch die Annehmlichkeiten christlicher Feiertage nehmen muslimische Einwanderer, wenn sie nach Europa kommen, gerne an, etwa wenn über die Weihnachts- oder Osterfeiertage arbeitsfrei ist.
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