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Särge

In der Lombardei wurden die Corona-Toten umgehend verbrannt. Und doch gingen Bilder von Särgen um die Welt.

9. Mai 2020 / 08:00 Uhr

Fotos machen Politik: Die Bilder vom italienischen Militär, das die Corona-Toten transportierte, werden oft wiederholt

Die Bilder vom italienischen Militär, das die Corona-Toten in Bergamo abtransportierte, haben Mitte März die Welt erschüttert. Und vielleicht gerade deshalb, wurden sie zur bildlichen Begründung der Radikalmaßnahmen der Regierungen herangezogen.

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Dramatisierung der Dramatik

Die Bilder werden auch immer wieder wiederholt, wobei dabei nicht mit Falschmeldungen, Fake News, gespart wird. So lautete die Bildunterschrift beim Tagesspiegel am 19. März:

LKW der Armee transportieren die Corona-Toten in Bergamo ab, weil die örtlichen Friedhöfe überfüllt sind.

Menschen in Angststarre

Bild und Bildunterschrift entfalteten die gewünschte Wirkung: Die Menschen verfielen in Angst und folgten widerspruchslos, ja geradezu begeistert den Regierungsmaßnahmen, akzeptierten und akzeptieren die Freiheitseinschränkungen und die wirtschaftlichen und sozialen Folgeschäden.

Bergamo als Intensivpatienten-Brennpunkt

Die dramatischen Militär-Bilder stammen aus der norditalienischen Stadt Bergamo, wo man die Corona-Intensivpatienten dieser Provinz konzentrierte, um die Behandlung zu optimieren. Mitte März erreichte die Todesrate der an oder mit Covid-19 Verstorbenen in der Lombardei ihren Höhepunkt. In der Provinz Bergamo mit ihren 1,1 Millionen Bewohnern starben damals rund 2.000 Personen an oder mit Covid-19.

Für diese Toten wurde eine Anordnung kolportiert, wonach alle Corona-Leichen zu verbrennen seien. (Die örtlichen Friedhöfe können daher, wie vom Tagesspiegel behauptet, zu keiner Zeit „überfüllt“ gewesen sein.) Und das sofort. Dazu gibt es zwar keine Verordnung, aber in der Lombardei ging man von dieser Bestimmung aus. Doch damit stieß das einzige Krematorium der Provinz schnell an seine Grenzen.

Militäreinsatz aus Kostengründen

Man entschied sich, die Leichen in die Krematorien der Nachbarprovinzen zu transportieren. Doch das kostet viel Geld. Und so setzte man das Militär ein, weil das am billigsten war, für die Provinz sogar gratis.

Die Bilder der Abende vom 18. und 19. März gehen seither um die Welt und werden dafür benützt, die Behauptung zu untermauern, wonach wir uns „im Krieg“ gegen das Coronavirus befänden. Und unter solchen Voraussetzungen lassen sich die Bürger nicht nur einschüchtern, sondern vor allem ihrer Freiheit berauben. Doch langsam dringt durch, dass die Regierungsmaßnahmen deutlich überzogen waren.

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