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Ralph Brinkhaus gewinnt gegen Merkel-Vertrauten Kauder bei der Wahl zum neuen Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion.

25. September 2018 / 21:25 Uhr

Sensation in Berlin: Merkel scheitert an eigener Partei bei der Wahl des Fraktionsvorsitzenden

Der langjährige Vorsitzende und Merkel-Vertraute Volker Kauder (69) unterlag bei der Wahl zum Chef der CDU/CSU-Fraktion in einer Kampfabstimmung seinem Herausforderer Ralph Brinkhaus (50). Erstmals seit 1973 war es bei der Wahl zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion dazu gekommen, dass zwei Kandidaten antraten.

Brinkhaus gewann mit 125 zu 112 Stimmen überraschend über den seit 13 Jahren amtierenden Kauder. Zwei Abgeordnete enthielten sich.

Botschaft für Merkel

Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses wurde die Fraktionssitzung unterbrochen. Immerhin galt die Wahl als Gradmesser für den Rückhalt von Kanzlerin Angela Merkel in der Berliner Unionsfraktion. Egal was Merkel wollte, was sie vorhatte oder tat, immer war ihr Kauder gefolgt und hatte seine Fraktion auf Linie gebracht. Dazu waren ihm auch Drohungen recht, Hauptsache es diente der Kanzlerin.

Und genau deshalb wurde Kauder abgewählt und ein deutliches Zeichen des schwindenden Rückhalts für Merkel in der Fraktion gesetzt. Da nützte es auch nichts, dass sich Innenminister Horst Seehofer und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt wiederholt für Kauder und damit für das System Merkel ausgesprochen hatten.

Nach der überraschenden Wahl von Ralph Brinkhaus gestand Merkel mit Bedauern ihre Niederlage ein: “Da gibt es nichts zu beschönigen.” SPD und Opposition sehen eine dramatische Machterosion für die Kanzlerin.

Brinkmann für neuen Kurs

Anders als Kauder, der sich anfangs niemals mit AfD-Politikern in eine Talkshow setzen wollte, will Brinkhaus verstärkt “mit jenen ins Gespräch kommen, die sich von uns abgewandt haben”. Auch im Mittelstand gebe es immer mehr Protestwähler, “um die wir uns stärker als bisher kümmern müssen”, sagte Brinkhaus.

Dass Merkel eine schlechte Verliererin ist, musste Brinkhaus unmittelbar nach seiner Wahl erkennen. Merkel wollte nicht mit ihm vor die Kameras treten. Soweit Merkels “Sieg der Demokratie”.

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