Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Die scheidende Fraktionsvorsitzende geht mit den Genossen noch einmal hart ins Gericht.

8. April 2019 / 11:33 Uhr

Sahra Wagenknecht gegen Diffamierung von Migrationskritikern

Die Fraktionsvorsitzende der Linken im Deutschen Bundestag, Sahra Wagenknecht, wird sich von dieser Führungsfunktion zurückziehen. Bevor sie dies tut, erteilte sie ihren Widersachern noch einmal eine gehörige Schelte.

Hausverstand statt ideologische Scheuklappen

Sie ist die Stimme der Vernunft im Kreis der Linken im Deutschen Bundestag. Bei ihren Reden könnte man beinahe vergessen, dass sie eine Repräsentantin der politischen und ideologischen Nachfolgefraktion der DDR-Mauermörderpartei SED ist. Anders als ihre parteiinternen Widersacher wie etwa die Parteivorsitzende Katja Kipping setzte Wagenknecht in der Migrationsdebatte auf Hausverstand statt auf undifferenzierte Deutschenfeindlichkeit und Willkommensideologie, was ihr innerparteilich Hass und Häme einbrachte.

“Nazi-Keule” stärkt rechte Parteien

Es sei eine große Lüge, dass man Armut in der Dritten Welt bekämpft, indem man Migration fördert, stellte sie diesbezüglich gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung fest. Wer jeden, der eine differenzierte Sicht auf Migration einfordere, in die Nazi-Ecke stelle, begreife nicht, dass er genau damit die rechten Parteien stärke, analysiert die Politikerin den Trend zu patriotischen Parteien. Denn viele Menschen fühlten sich durch solche Debatten verächtlich gemacht und würden dann aus Wut AfD wählen.

Rüffel für Bobos und Salonbolschewiken

Gleichzeitig rechnet Wagenknecht mit jenen Salonbolschewiken ab, die Wasser predigen, aber selbst teuren Wein trinken. Ein Rüffel, der nicht nur auf deutsche Linksparteien, sondern grenzüberschreitend auch in Österreich auf die derzeitige Führungsschicht der Sozialdemokraten und die aus dem Parlament hinausgewählten Grünen zutrifft.

“Linkssein heißt, soziale Missstände zu bekämpfen, und nicht etwa, einen bestimmten Lifestyle zu pflegen, der womöglich sogar noch ziemlich elitär ist”, wettert Wagenknecht gegen die Bobos in den linken Fraktionen. Und sie stellt fest: “Den Bioladen können sich nur Gutverdiener leisten, und wer eine Wohnung in teurer Innenstadtlage bezahlen kann, hat es in der Regel auch leichter, den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad zu bewältigen”.

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