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Bereits jeder Dritte aus der Mittelschicht schaut sorgenvoll in die Zukunft. Und es sind nicht die von Politikern unterstellten Ängste, die sie plagen.

28. Oktober 2018 / 14:46 Uhr

Mittelschicht: Jeder Dritte fühlt sich ausgeliefert und hat Zukunftssorgen

Bereits ein Drittel der Mittelschicht zeigt sich über die Entwicklung der Kriminalität, die Folgen der Einwanderung, die eigene Altersvorsorgen, die sich auflösende gesellschaftliche Solidarität und die Umweltzerstörung stark besorgt. Das geht aus einer Untersuchung des arbeitgebernahen Roman-Herzog-Instituts hervor.

Die Angst ist durchaus begründet: Geldentwertung, die die Ersparnisse auffrisst, und eine sowohl wirtschaftlich als auch sozial ungewisse Zukunft für die eigenen Kinder, die sich auch künftig mit weiter steigender Kriminalität und Verdrängungswettbewerb auf den unterschiedlichsten Feldern auseinandersetzen werden müssen.

Keine wirtschaftlichen Sorgen

Unter den Besorgten ist jeder Vierte in Bezug auf die eigene wirtschaftliche Situation skeptisch. Doch selbst bei diesem Drittel kommen die ökonomischen Sorgen auf der Skala der Besorgnisse auf den letzten Platz. Das entspricht damit der geringsten Unsicherheitsempfindung seit der Vereinigung von BRD und DDR. Mit elf Prozent waren noch nie so wenige Mittelschichtsangehörige skeptisch in Bezug auf ihre eigene wirtschaftliche Situation.

Die Mittelschicht plagen andere Sorgen: physische Sicherheit, kulturelle Identität sowie Recht und Ordnung in Deutschland. Sie ist damit keineswegs von jenen Abstiegsängsten oder wirtschaftlichen Sorgen geplagt, wie sie ihnen die Politiker der Systemparteien unterstellen. Die besorgen Bürger haben das starke Gefühl des Ausgeliefertseins: Einwanderung, Globalisierung und soziale Veränderungen wecken auch bei vielen Menschen in der wirtschaftlich gut situierten Mitte den Eindruck, Dinge nicht selbst beeinflussen zu können – und macht ihnen Zukunftsängste. Mittlerweile ist jeder Dritte davon betroffen.

Fast fünfzig Prozent der Einwohner

Zur Mittelschicht zählen alle Personen, die zwischen 80 und 150 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben. Das bedeutet, dass fast jeder zweite Einwohner dazu zählt. Das Einkommen hat übrigens keinen Einfluss darauf, ob man eher zu dem zuversichtlichen oder zum besorgten Teil der Mittelschicht zählt. Auch unter den Gutverdienern sind zahlreiche Personen, die sorgenvoll in die Zukunft blicken.

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