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Immer wenn Thilo Sarrazin die Wahrheit schreibt, prüft die SPD den Parteiausschluss ihres Mitgliedes.

2. September 2018 / 13:00 Uhr

Sarrazin spaltet Sozialisten: SPD-Bonzen prüfen Parteiausschluss, Basis stimmt Autor zu

Das neue islamkritische Buch von Thilo Sarrazin mit dem Titel “Feindliche Übernahme” haben SPD-Funktionäre nun zum Anlass genommen, einen Parteiausschluss ihres Mitgliedes Sarrazin zu prüfen. Dies geschieht im Widerspruch zur Basis, die es wichtig findet, dass Sarrazin dieses Thema anspricht.

60 Prozent der Sozialdemokraten finden Thema “wichtig”

Im Interview mit der Kronen Zeitung gibt Sarrazin eine Umfrage von M-Net im Auftrag vom Spiegel bekannt, in der immerhin 60 Prozent der Sozialdemokraten seine Themenwahl für wichtig halten, 44 Prozent der Befragten stimmten dem Bestseller-Autor sogar zu.

Das zeigt einmal mehr, wie diametral Meinungen der SPD-Elite und der SPD-Anhänger in der Einwanderungsfrage auseinandergehen, und erklärt, warum die Roten bei Wahlen derzeit das Nachsehen haben. Einige SPD-Politiker treiben es sogar auf die Spitze, sagen, dass sie das neue Buch von Thilo Sarrazin unter keinen Umständen lesen werden. Dazu der Autor: “Na gut, dann müssen sie eben dumm bleiben.”

Ex-SPD-Bürgermeister von Neukölln präsentierte Buch

Der Riss in der SPD ist groß. Bezeichnend dafür ist, dass der ehemalige Bezirksbürgermeister von Neukölln, der Sozialdemokrat Heinz Buschkowsky, das Buch Sarrazins bei der Pressekonferenz vorstellte. Er schaute schon in seiner aktiven Zeit nicht weg und prangerte Versäumnisse in der Ausländerpolitik schonungslos an.

Anders die Regierungsparteien, die Sarrazin für seine Werke durchwegs kritisieren, seit er mit seinen Analysen an die Öffentlichkeit trat. “Hätte damals die deutsche Politik mehr auf mich gehört und meine Analysen ernst genommen, dann hätten wir heute, nach meiner Überzeugung, keine AfD”, so Sarrazin in der Krone.

Menschen vertrauen der herrschenden Politik nicht mehr

Große Teile der so genannten normalen Menschen würden der herrschenden Politik nicht mehr vertrauen. Und die herrschende Politik habe durch den Silberblick auf die Probleme letztlich dazu geführt, dass auch die Rechtsradikalen mehr Resonanzfläche hätten, als sie andernfalls bekommen würden.

Mit Blick auf Österreich sagt Sarrazin, dass die FPÖ in weiten Teilen von Wien, aber auch in anderen Bundesländern die SPÖ als Arbeiterpartei abgelöst habe. Die SPÖ, so Sarrazin weiter, müsse sich in gewisser Weise neu erfinden, wenn sie mal wieder regieren wolle.

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