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Präsident Trump hatte seinen Wählern “America first!” versprochen.

16. Mai 2018 / 18:45 Uhr

Nahost statt “America first”: Trumps Wählerbasis beginnt zu murren

Bemerkenswertes tut sich im Moment innerhalb der amerikanischen Alt-right-Bewegung. Diese war bisher dafür bekannt, “ihren” Präsidenten Donald J. Trump gegen sämtliche Angriffe mit Feuer und Schwert zu verteidigen; doch mit der nun erfolgten Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem scheint Trump viele seiner eingefleischten Fans vor den Kopf gestoßen zu haben.

Keine Mauer, kein “MAGA”

Denn mit MAGA (“Make America Great Again”) habe die Botschaftsverlegung und somit de-facto-Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels nicht viel zu tun, sind sich die Kommentatoren einig. Der Chef des zensurfreien “Free-Speech”-Netzwerks GAB, Andrew Torba, brachte die Kritik in einem seiner Posts auf den Punkt: “Ich habe für eine Mauer und “Amerika zuerst” gestimmt”.

Von der Grenzmauer zu Mexiko ist nämlich – nach anfänglichen, großspurigen Ankündigungen – bisher immer noch nichts zu sehen; doch genau zur Errichtung selbiger wurde Trump – neben dem Versprechen, Jobs in den USA zu schaffen – eigentlich gewählt, nicht für weiteres Herumfuhrwerken in der Nahost-Politik.

“NY Daily News” mit drastischem Titelbild

Die keinesfalls für ihre besondere Zurückhaltung bekannte “New York Daily News” befeuert indes die Diskussion wieder einmal mit einem drastischen Titel. Doch während die erwartete Diskussion von wegen geschmacklos oder nicht wieder einmal entbrennt, bleibt dennoch der Kern der Botschaft hängen: Statt sich um Amerika zu kümmern, investiert Trump seine Energie in den Nahen Osten.

“Deep State” keine Entschuldigung mehr

Auch die üblichen Ausreden der verbliebenen, feurigen Trump-Unterstützer ziehen beim Großteil der MAGA-Patrioten nicht mehr. Das liegt nicht zuletzt am höchstwahrscheinlich von finsteren Kreisen inszenierten Theater um den angeblichen Whistleblower “Qanon”, der auch nach mehr als einem halben Jahr mysteriöser, rätselhafter Posts auf 4chan und 8chan nicht mehr vorzuweisen hat als heiße Luft und nebulöse Gerüchte.

Der alternativlose Präsident?

Natürlich ist die Zahl der Trump-Unterstützer, vor allem bei den Leistungsträgern der amerikanischen Gesellschaft, immer noch groß. Viele halten ihm auch schlicht deshalb (vorerst noch) die Treue, weil weit und breit kein ähnliches Kaliber existiert; doch der Präsident wäre gut beraten, sich schnellstmöglich seiner eigenen Wahlversprechen zu erinnern und seiner Klientel handfeste Ergebnisse abzuliefern.

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