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Der Systemvertreter und EU-Zentralist Emmanuel Macron erhält den Aachener Karlspreis 2018.

13. Dezember 2017 / 10:17 Uhr

Weil er “antinational” ist: Karlspreis 2018 geht an französischen Präsidenten Emmanuel Macron

Der Karlspreis der Stadt Aachen wurde erstmals 1950 vergeben. Mit ihm sollten Persönlichkeiten oder Institutionen ausgezeichnet werden, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben. Dass der Karlspreis für ein Europa ohne europäische Völker steht, zeigt schon die mittlerweile lange Liste an Preisträgern: Erster Träger des Karlspreises war Richard Coudenhove-Kalergi, der Gründer der Paneuropa-Union. Aus der jüngeren Vergangenheit sind bekannt: Angela Merkel, Wolfgang Schäuble, Martin Schulz, Jean-Claude Trichet und Franz Vranitzky.

Franzose für seine antinationale Einstellung ausgezeichnet

“Uns haben zwei Punkte besonders bewogen, den französischen Staatspräsidenten auszuzeichnen”, rechtfertigte der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp die Wahl Emmanuel Macrons zum Träger des Karlspreises 2018. Sein “Eintreten für Zusammenhalt und Gemeinsamkeit und sein entschiedener Kampf gegen jede Form von Nationalismus und Isolationismus”. Eine Leistung brauchte Macron nicht erbringen, um die im politisch-mediale Komplex des Westens renommierte Auszeichnung zu erhalten. Es genügte schon, eine rechte Alternative verhindert zu haben.

In den Medien ein Star, in Frankreich unter Druck

Unmittelbar nach seinem Wahlsieg hatte die Presse erleichtert festgehalten, dass die “Franzosen für Europa und die Vernunft gestimmt haben.” Die gesamte Politikerkaste, von wirtschaftsliberal bis links, erfreute sich am Wahlsieg Macrons. Während seine Gegenkandidatin Marine Le Pen und ihre Partei “Front National” europaweit mit den Attributen “Abschottung, Zynismus und Hass” (Sigmar Gabriel) bedacht wurde, bekam Macron die ganze Liebe der europäischen Linken ab für sein Bekenntnis. “Es gibt keine französische Kultur, es gibt eine Kultur in Frankreich, und die ist vielfältig.”

Nach nur 100 Tagen war der Star schon unbeliebter als sein Vorgänger

Doch, wie unzensuriert berichtete, lag die Zustimmung zu seiner Politik nach 100 Tagen Amtszeit sogar hinter jener seines wenig populären, sozialistischen Vorgängers François Hollande. So setzte er gegen heftige Proteste und Massendemonstrationen die neoliberale Arbeitsmarktreform und andere Maßnahmen durch – kein Wort bei der Preisverleihung oder in den Medien dazu. Für die politisch-mediale Klasse reicht sein strammes multikulturelles Bekenntnis für Lobeshymnen und den politischen Preis aus.

 

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