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Caroline Sommerfeld wurde am Rathausplatz von Promi-Physiker Werner Gruber verbal und beinahe auch körperlich angegangen. Im unzensuriert-Interview schildert sie ihren Protest und was danach geschah.

3. Mai 2017 / 17:38 Uhr

Nach Gruber-Attacke – Jetzt spricht die Aktivistin: “Der Hass in seinem Blick hat mich überrascht!”

Mit sehr einfach gestalteten Plakaten haben einige Mitglieder der Identitären Bewegung am Montag beim 1. Mai der Wiener SPÖ am Rathausplatz einige Unruhe gestiftet. Zumindest der Promi-Physiker und eingefleischte „Sozi“ Werner Gruber hat die Contenance verloren und ging auf eine der Aktivistinnen los. „Ich habe mehr Masse als Sie“, wies er die Frau ziemlich ungalant darauf hin, dass er in der Lage sei, sie auch mit Gewalt vom Platz zu schaffen, und unterstrich dies mit einem, wenngleich etwas wackelig wirkenden Ausfallschritt in ihre Richtung.

Aktivistin an Gruber: Gegen Masse hilft Hirn

Die bedrohte Aktivistin hat sich, nachdem unzensuriert das Video der Szene veröffentlicht hat, bei uns gemeldet und uns für die Veröffentlichung gedankt. „Gegen schiere ‚Masse‘ hilft Hirn, und mediale Aufbereitung“, schrieb sie uns in Anspielung auf Grubers Auftritt.

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Und sie gab unzensuriert ein Exklusiv-Interview, mit dem sie auch der in den Mainstream-Medien mittlerweile auf Hochtouren laufenden Täter-Opfer-Umkehr entgegentritt. Von „Rechtsextremen“ ist die Rede und davon, dass Gruber zuerst attackiert worden sei.

„Rechtsextreme“ ist Doktor der Philosophie und dreifache Mutter

Die Frau, die etwa in der Zeitung Österreich als „Rechtsextreme“ beleidigt wird, heißt Caroline Sommerfeld, ist 42 Jahre alt und promovierte Philosophin. Ihre Dissertation über Kants moralistische Ethik wurde als Buch verlegt und von der renommierten Frankfurter Allgemeinen Zeitung rezensiert. Heute schreibt Caroline Sommerfeld für die für die metapolitische rechtsintellektuelle Zeitschrift Sezession.

Stumm und beharrlich Schild hochgehalten

Frau Sommerfeld, Sie sind beim 1. Mai der SPÖ dem prominenten Physiker Werner Gruber gegenübergestanden, als er ein wenig aus seiner gutmütigen Rolle fiel. Das Video haben mittlerweile fast 200.000 Nutzer in den sozialen Medien gesehen. Was haben Sie getan, das ihn so ausrasten hat lassen?

Caroline Sommerfeld: Ich habe nur stumm und beharrlich das Schild „SPÖ = ISLAMPARTEI“ hochgehalten. Erst als das Antifa-Mädel sagte, ich solle sofort den Platz verlassen, habe ich gesagt: „Warum, das ist nicht ihr Privatrathausplatz!?“ Sie sagte (im Video zu hören), das sei eine angemeldete Demonstration. Ich sagte: „Da schau her, das ist mir wohlbekannt.“ Ein Mann (ein anderer mit rotem Kapperl) hat mir sein eigenes Schild (oben ist „Freundschaft“ gestanden) und rote Luftballone vor mein Schild halten wollen. Ich bin dem mit dem Plakat ein Stück ausgewichen und habe gesagt: „Protestplakate hochhalten darf man doch, schauen Sie mal da hinten!“ Da gab es Plakate der ÖGB-Lehrerinnen-Frauengruppe dagegen, dass sie in „Deutschkursfabriken“ verheizt würden.

Unterstützung durch bis dahin unbekannte Identitäre

Der Mann mit dem roten Kapperl hat in meine Richtung gelangt und hat mir das Schild runtergerissen. Da hat der Werner Gruber sich eingemischt, und sich vor mir aufgebaut, gedroht, ich solle jetzt mal gut zuhören, und angefangen zum Schubsen und halt gesagt „Ich habe mehr Masse als Sie!“. In dem Moment hat sich mein Begleiter dazwischen gestellt. Eine andere junge Dame – später stellte sich heraus, ebenfalls Identitäre, ich kannte sie nicht, wir wurden dann aber gemeinsam abgeführt – hat sich von der Seite eingemischt mit dem prima Sager über die Frauenrechte.

Mit Schubsen oder Wegdrängen durch Gruber gerechnet

Hatten Sie in dem Moment Angst, er könnte tatsächlich gewalttätig werden?

Sommerfeld: Na, nicht mit Waffengewalt oder Schlägen, aber dass er körperlich stärker auf mich eindringen und mich richtig schubsen und wegdrängen könnte, das habe ich erwartet. Der Hass in seinem Blick hat mich schon überrascht, zumal ich ja überhaupt nichts von ihm persönlich wollte oder ihn mit meiner Geste, ein Plakat hochzuhalten, hätte angreifen wollen.

War es nicht insgesamt ein gefährliches Unterfangen, unter lauter überzeugten SPÖ-Anhängern als Grüppchen von Aktivisten dem Protest in der großen Masse zu wagen? Wie waren die Reaktionen?

Sommerfeld: Es handelte sich um eine polizeilich außerordentlich gut gesicherte Großkundgebung, und dort, wo wir standen, war ein Wald von Kameras. Für echte Gewalt wären die linken Gewaltbereiten in dieser Masse unter der Beobachtung tausender Augen viel zu feige. Im übrigen waren dort, wo ich stand, keine anderen identitären Frauen, nur ich und der Mann, mit dem ich zusammen dort stand. Dieser hat sich, als Gruber mir auf den Leib rückte, dazwischen gestellt.

Einem Aktivisten wurde die Mütze vom Kopf gestohlen

Einem anderen Identitären ist an anderem Ort in der Menge in einer Auseinandersetzung die Mütze vom Kopf gefladert worden, bei anderen gab es Stöße und Zerren am Gewand.

Später, als wir bei der Polizei stehen mussten, kam ein junger Mann auf uns zu und fragte, was denn oben am Plakat gestanden sei. Ich: „SPÖ = Islampartei.“ Er: „Ach sooo … na dann ist ja gut, ich dacht’, was Schlimmes!“ Bissl geplaudert über Meinungsfreiheit etc. Er dann, etwas überrascht: „Oder seid Ihr etwa rechts?“ Ich: „Ja klar!“ Verwirrtes dickes Gesichtchen, dann: „Ich bin ja nicht eurer Meinung, aber ihr müsst sie sagen dürfen, auch hier!“ Ich dankte ihm herzlich.

SPÖ biedert sich dem Islam an

Sie haben die SPÖ auf Ihrem Plakat als Islampartei bezeichnet. Worauf gründen Sie diese Anschuldigung?

Sommerfeld: Die SPÖ biedert sich wie keine andere österreichische Partei dem Islam an (denken wir uns Van der Bellens Kopftuchaussage mal kurz schamhaft weg). Man hat sich am 1. Mai die aufmarschierenden Abordnungen von Türken und anderer muslimischer Gruppen anschauen können. Unter der SPÖ-Stadtregierung: Kinderbetreuungs-Förderskandal um islamische Kindergruppen. Die SPÖ hält „Integration“, so sprach ja auch Kanzler Kern bei der Kundgebung, für das wichtigste Thema – das bedeutet de facto Kapitulation vor der Masseneinwanderung, die wiederum vor allem aus islamischen Ländern erfolgt. Die SPÖ nutzt weidlich das aus, was man europaweit als zunehmend „ethnische Wahl“ bezeichnet: Immigranten wählen die linken Parteien, die ihrer Gruppe als ethnischer Gruppe am meisten versprechen. Sie wählen ethnisch, nicht politisch, da sie, das hat das Türkei-Referendum gezeigt, in ihrer Heimat einen autoritär-islamischen Kurs unterstützen.

Jetzt heißt es in den Mainstream-Medien, Ihr Protest könne als „Störung des Demonstrationsrechts“ geahndet werden. Was sagen Sie dazu und hatten Sie bei der Veranstaltung Kontakt mit der Polizei?

Sommerfeld: Es ist eine Tradition, dass beim 1. Mai viele Besucher mit kreativen Schildern ihren Unmut ausdrücken. Kern hat das in seiner Rede sogar begrüßt. Wer bestimmt was ein „erlaubtes“ und was ein „unerwünschtes“ Protestschild ist? Sollen wir die vorher einreichen? Von Störung kann keine Rede sein, wenn man einfach still ein kleines Schild hochhält. Störend war einzig, als Gruber seine Beherrschung verloren hat.

Ratlosigkeit über den Titel des „Verbrechens“

Die Antifa-Mädels riefen, kaum dass sie mich durch das Plakat als Störelement entdeckt hatten, laut nach der Polizei. Es kamen sofort Polizisten, welche uns abführten auf die Seite, die Personalien feststellten und uns dort anhielten. Diejenigen Personen, die mich angegangen sind, durften freilich in Ruhe weiter am Rathausplatz der SPÖ-Führungsriege huldigen. Die Polizei hat dann unsere Taschen kontrolliert und alle, alle IB-Zetterln und von mir Aufkleber mit „What is universalism to the west, is imperialism to the rest“ an sich genommen. Dann beratschlagte man lange polizeiintern, ob wir wohl „Vorbereitung einer strafrechtlich relevanten Handlung“ oder „Vorbereitung einer strafrechtlich relevanten Drohung“ geplant hätten. Ich frage mich ernsthaft, welche das sein sollten. Wir haben nichts anderes getan, als die von der IB entworfenen A4-Protestplakate hoch zu halten, und hatten danach auch nichts anderes vor.

Polizei hielt Aktivisten eine Stunde lang fest

Etwa nach einer Stunde Wartens gab es die Ausweise zurück mit dem Argument, dass jetzt die Veranstaltung ja eh aufgelöst sei. Ein IB-Aktivist bat die Polizei noch um Eskorte zur U-Bahn, weil die sozialistischen Mitbürgerinnen sich hinter den Autos versteckt hatten und uns fotografierten.

Was ich vollkommen absurd finde in der Darstellung auf heute.at, ist, dass etwaige „Morddrohungen“ – ich nehme an in Onlinekommentaren – gegen Gruber in einem Atemzug mit unserer Aktion genannt werden. Das ist klassische Opfer-Täter-Umkehr und dagegen verwehrt sich die Identitäre Bewegung aufs Schärfste.

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