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So sieht Gleichberechtigung im neuesten UN-Kommissionsmitglied für Frauenrechte, Saudi-Arabien, aus.

25. April 2017 / 08:46 Uhr

Farce: Saudi-Arabien in Vorsitz von UNO-Kommission für Frauenrechte gewählt

Saudi-Arabien ist derzeit nicht nur Mitglied im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen. Das streng muslimische Königreich, wo Sharia-Recht gilt und Hinrichtungen an der Tagesordnung sind, wurde nun auch in den Vorsitz der UNO-Kommission für Frauenrechte gewählt. Menschenrechtsgruppen zeigen sich erneut empört.

Saudi-Arabien bestimmt bei "Gleichstellung der Frauen" mit

Saudi-Arabien ist damit einer von 45 Staaten im Gremium der UNO. Die Kommission macht es sich zur Aufgabe "die Rechte der Frauen zu fördern, die Realität des Lebens der Frauen auf der ganzen Welt zu dokumentieren und globale Standards für die Gleichstellung der Geschlechter und die Ermächtigung von Frauen zu gestalten". Wie die Ausrichtung des UN-Gremiums mit der saudischen Frauenpolitik kompatibel sein soll, bleibt wohl ebenso ein Rätsel, wie die Mitgliedschaft im Menschenrechtsrat.

Frauen dürfen in Saudi-Arabien beispielsweise ohne Begleitung eines männlichen Verwandten nicht einmal die Straße betreten. Ehrenmorde und Steinigungen sind an der Tagesordnung. Unzensuriert berichtete kürzlich über diese und ähnliche Zustände.

Frauenrechte im Einklang mit Sharia

Hillel Neuer, der Direktor der Seite UN Watch, meinte angesichts der Wahl Saudi-Arabiens in die Frauenrechtskommission, dass es dasselbe wäre wie einen Pyromanen zum Feuerwehrchef einer Stadt zu ernennen. Dennoch meinte beispielsweise Helen Clark, ehemalige Chefin der UN-Entwicklungsagentur, gerade die Wahl Saudi-Arabiens würde die dortigen "Bemühungen um Frauenrechte" stärken.

In der UN-Broschüre des Königreichs heißt es im Kapitel "women rights" unter anderem, die Frauenrechte im Land würden gemäß der Sharia gelten und volle Geschlechtergerechtigkeit garantieren.

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