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Nach einem Terroranschlag in St. Petersburg zeigt sich das Brandenburger Tor nicht in russischen Nationalfarben.

4. April 2017 / 15:20 Uhr

Keine Solidarität mit Russland: Brandenburger Tor bleibt dunkel

November 2015: ein Terroranschlag erschüttert Frankreich, die halbe Welt glaubt, nun ebenfalls mit dem Facebook-Slogan „je suis Charlie“ ein Teil der betroffenen Satiremagazinsredaktion zu sein und das Brandenburger Tor leuchtet erstmals in den französischen Nationalfarben. Eine Tradition, die sich manifestieren sollte und wozu in den darauffolgenden Monaten auch reichlich Gelegenheit geboten wurde. März 2016: Attentat in Brüssel, Brandenburger Tor in den belgischen Farben (ja, einige hatte schon die Hoffnung, ein Hauch von Patriotismus würde ob der schwarz-rot-goldenen Farben zurückkehren, selbst wenn sie nicht in der richtigen Anordnung waren, bis sie eben die Nachrichten hörten und sahen).

Solidarität ist nicht gleich Solidarität

Dezember 2016: Wieder ein Terroranschlag in einem türkischen Nachtclub, zahlreiche internationale Opfer und trotz aller Drohungen und Beschimpfungen von türkischer Seite leuchtet das Brandenburger Tor solidarisch in den türkischen Nationalfarben. März 2017: Ein Anschlag mitten in London, zahlreiche Verletzte und Tote. Das Brandenburger Tor leuchtete in den Farben der Union Jack.

April 2017: Blutiger Anschlag in St. Petersburg. Das Brandenburger Tor leuchtet in den russ…Halt. Das ginge zu weit. Keine Solidarität mit Russland.

Was all diese feigen Anschläge gemeinsam haben? Sie wurde von Menschen mit einem muslimisch, terroristischen Hintergrund ausgeübt. Was Russland von all den übrigen betroffenen Ländern unterscheidet? Es ist Russland! Und eben leider (oder zum Glück) keine Partnerstadt von Berlin, weswegen laut Senatssprecher kein Licht für die Opfer leuchten sollte. Partnerstadt ist aber ebenso wenig Nizza, Jerusalem oder Miami (nach einem Anschlag auf einen Schwulenclub leuchtete das deutsche Wahrzeichen sogar in den Regenbogenfarben). Dafür machte man aber als Zeichen im „Kampf gegen den Terrorismus“ eine Ausnahme, wie ein Senatssprecher gegenüber deutschen Medien betonte.

Russland ist keine Ausnahme, auch nicht, wenn unschuldige Menschen bei einem Terroranschlag mit den gleichen Motiven wie im restlichen Europa ermordet wurden. Kritik hagelte es nun aber auch von großen Teilen der Bevölkerung sowie in sozialen Netzwerken. Zahlreiche Nutzer hinterlegten ihr Profilbild nun bewusst mit den russischen Nationalfarben.

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