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6. Juli 2011 / 11:19 Uhr

Wikipedia: Diktatorische Züge in der Führungsschicht

WikipediaImmer mehr Informationen dieser Welt werden online abgespeichert. Das Flaggschiff der Wissenssammlung ist die weitbekannte Website Wikipedia. Doch von dem Ideal der "freien Enzyklopädie", die Wikipedia als Wahlspruch trägt, ist wenig übriggeblieben: Die Website ist per gerichtlichem Beschluss keine Wissenssammlung, sondern eher als Forum oder Datenbank einzuordnen – und daher auch nicht zur redaktionellen Betreuung ihrer Inhalte verpflichtet. Immer mehr Personen und Organisationen finden aufgrund der mangelnden Verantwortung rufschädigende Inhalte auf ihrer Wikipedia-Präsenz – die nur schwer zu beheben sind.

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Wikipedia liegt in den Händen weniger Intensivschreiben, die eine politisch
homogene Gruppe bilden.
Foto: nojhan / flickr (CC BY-SA 2.0)

Der Medienanwalt Dr. Torsten Walter erläutert in einem Interview mit der Jungen Freiheit (Printausgabe), wie schwer es für Betroffene sein kann, Falschaussagen ohne rechtlichen Beistand zu bekämpfen: "Das anonyme und intransparente System Wikipedia befördert das Denunziantentum und macht das Grundrecht auf rechtliches Gehör des Betroffenen zur Farce." Besonders politisch unbeliebte Gruppierungen wie zum Beispiel die "Bürger in Wut" haben oft mit Vorwürfen wie dem des "Rechtspopulismus" zu kämpfen, gegen die nur durch Klagen vorgegangen werden kann.

Prinzipiell kann jeder Internetbenutzer die Beiträge der Wikipedia editieren. Doch dass keine durchschnittliche Auswahl der Bevölkerung es sich zur Aufgabe macht, ihre Meinung in einem Online-Lexikon kundzutun, dürfte offensichtlich sein. Unter den Benutzern, die sich aktiv in der Wikipedia engagieren, gibt es dazu noch eine Hierarchie, in der besonders aktive Schreiberlinge sich als Sichter oder gar als Administratoren engagieren können. Damit jemand sich in die Reihe der bisher 298 "Admins" einreihen kann – und somit fast uneingeschränkte Macht über die Darstellung von Artikelinhalten hat -, braucht er eine breite Basis an Unterstützern, die ebenfalls fleißige Editoren sein müssen.

In der aktiven Nutzerbasis sind jedoch junge Studenten mit 25% deutlich überrepräsentiert. Unter ihnen haben sich bereits Communities gebildet, die durch eigene Jargons und externe Stammtische neuen Nutzern den Zugang zu ihrer Gemeinschaft verwehren. Neuankömmlinge haben kaum eine Chance, sich zu etablieren – so wirbt die Wikimedia Foundation bereits gezielt um Autoren über 50, bisher sind jedoch keine nennenswerten Erfolge zu verzeichnen. So wird die Wikipedia-Landschaft immer deutlicher nach Meinungen selektiert. Kritische Artikel werden oftmals wegen "Vandalismus-Verdacht" im gewünschten Zustand gesperrt. Die Vision des Web 2.0, das bestimmte unerwünschte Meinungen wenigstens basisdemokratisch aussortieren würde, ist somit gescheitert.

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