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Der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger, hier mit LH Günter Platter in einer ORF-Wahlsendung, bekommt vom ORF 8.000 Euro Entschädigung.

5. April 2018 / 19:47 Uhr

Nazi-Affäre: Tiroler FPÖ-Chef Abwerzger bekommt vom ORF 8.000 Euro Entschädigung

Eine journalistische “Panne” des ORF im Tiroler Wahlkampf landete vor dem Wiener Straflandesgericht. Denn FPÖ-Chef Markus Abwerzger hatte gegen den Sender drei Verfahren angestrengt. Eines wegen übler Nachrede, ein Medienverfahren bei der KommAustria und eine Zivilklage vor dem Handelsgericht.

ORF sendete den Widerspruch nicht

Wer konnte es dem blauen Mandatar auch verdenken – schließlich suggerierte der ORF in einem Beitrag, dass Abzwerzger bei einem Gespräch mit einem Bürger widerspruchslos antisemitisches Gedankengut des Mannes zur Kenntnis genommen hätte.

Abwerzger stellte von Anfang an klar, dass er dem Herrn vor laufender Kamera widersprochen habe. Blöd nur, dass der ORF das nicht sendete, sondern nur die antisemitischen Äußerungen des 86-jährigen Mannes. Erst einen Tag später veröffentlichte der ORF in der ZIB um 13 Uhr ergänzende Aussagen Abwerzgers im Zuge des Gesprächs mit dem Herrn. Ganz klar kam da zum Ausdruck, dass Abwerzger die Äußerungen des Mannes vor laufender Kamera zurückwies.

Medien berichteten vom Nazi-Eklat im Wahlkampf

Zu spät. Für die üblichen Gesinnungsjournalisten war der Nazi-Eklat im Tiroler Landtagswahlkampf perfekt. Und SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher forderte vom blauen Landesobmann Konsequenzen.

Die Causa um die umstrittene Reportage des ORF Tirol wurde nun aber vor dem Gericht geklärt. Der FPÖ-Landesparteichef war mit einem Vergleich einverstanden: “Ich bin kein streitsüchtiger Mensch,” begründete er seine Handlung, zudem liege ihm daran, wieder ein positives Verhältnis zum ORF Tirol aufzubauen. Der ORF zahlt nun sämtliche Gerichts- und Anwaltskosten sowie eine Spende in der Höhe von 8.000 Euro. Damit sind sämtliche Verfahren vom Tisch, berichtet auch der Kurier.

Geld für Rebabilitationszentrum und Obdachlose

Laut Markus Abwerzger geht das Geld je zur Hälfte an das Rehabilitationszentrum “Ederhof” in Osttirol, das unter anderem Kinder auf schwierige Organtransplantationen vorbereitet, und an die “Teestube” des Vereins für Obdachlose in Innsbruck.  

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