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11. Juni 2010 / 07:45 Uhr

“Braunmelder” gegen Rechte bei der Feuerwehr

Mit dem Bild der Feuerwehrleute assoziiert man gewöhnlich selbstlose Helden, die ihr Heimatgebiet gegen die Flammen verteidigen und zur Rettung von Menschenleben ihr eigenes aufs Spiel setzen – auch dieses Jahr wird diese Berufsgruppe von den Deutschen als am meisten vertrauenswürdig betrachtet. Doch nun ist ein Umstand bekannt geworden, der in der politischen Landschaft einen ausgewachsenen Skandal darstellt: Viele Feuerwehrleute sind rechter Gesinnung.

Die hessische Jugendfeuerwehr richtete kürzlich einen "Braunmelder" ein, mittels dessen rechtsextreme Vorfälle innerhalb der Feuerwehren dem Verband mitgeteilt werden können. Bisher wurde dieser nicht benutzt – doch trotzdem wird Handlungsbedarf detektiert: Einige Feuerwehren würden am Personalmangel zugrunde gehen, würde man alle Rechtsgesinnten ausschließen. Und – man mag es kaum glauben – in mehreren Orten haben Rechtsgesinnte bereits Führungspositionen erreicht.

Natürlich kann dies in Deutschland nicht ohne Konsequenzen bleiben. Obwohl die betroffenen Personen laut Frankfurter Rundschau ihre "rechtsextreme" Haltung offen zur Schau stellen, hat die Feuerwehrmannschaft nichts dergleichen bemerkt. Ein Grund mehr, um gegen den Mann vorzugehen. Bürgermeister und Feuerwehrfunktionäre planen nun Gespräche, in denen die Notwendigkeit weiteren Vorgehens besprochen wird. Ihr erstes Ziel ist die "Befreiung des Feuerwehrmanns aus dem braunen Sumpf" – die bereits salonfähig gemachte Umerziehung. Scheitert diese, so dürfen die Männer natürlich weiter Flammen löschen, solange sie die Feuerwehr nicht nutzen, um ihre Meinung zu leben. Und selbstverständlich sei es "nicht duldbar, dass solche Personen eine Führungsposition wahrnehmen", so der Vize-Landesjugendfeuerwehrwart.

Dieser Fall beweist einmal aufs Neue das bereits bedenkliche Ausmaß der politischen Hetze in Deutschland: Bisher haben sich zwar weder Feuerwehrleute noch Bevölkerung gestört gefühlt, das Gefüge der Feuerwehrleute hat reibungslos funktioniert und selbst die Aufrufe zur Zivilcourage (und zum Melden rechter "Vorfälle", unter die zweifellos auch Meinungen fallen) verliefen im Sand. Nichtsdestotrotz, oder gerade deshalb, stellen die geschickt agierenden Propagandasklaven eine politische Bedrohung dar, die aus der Öffentlichkeit getilgt werden muss. Grund für die Anfälligkeit der Feuerwehr sind – laut dem "Mobilen Beratungsteam gegen Rassismus und Rechtsextremismus" – die dort vorherrschenden Gegebenheiten wie "Kameradschaft, Uniformen und straffe Hierarchie". Dies ziehe Nazis an.

Das Land täte gut daran, zunächst einmal diese Vorraussetzungen zu zerschlagen und alsbald die rechten Teilnehmer entweder mit einer neuen politischen Meinung zu versehen oder aus den hohen Rängen zu entfernen. Schließlich möchte niemand einem Rechten die Aufgabe übertragen, das eigene Haus zu löschen, übertragen – oder?

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