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9. März 2012 / 09:41 Uhr

“Mohr im Hemd”: Wirtschaftskammer macht sich lächerlich

Wirtschaftstreibende sollten sich eigentlich von ihrer Standesvertretung erwarten können, in wichtigen Dingen seriös vertreten zu werden. Davon scheint der Gastronomiefachverband herzlich wenig zu halten. Anders ist es nicht zu erklären, dass sich die Wirtschaftskämmerer mit absurden Anliegen an ihre Mitglieder wenden und sich von einem bedeutungslosen Verein am Nasenring vorführen lassen.

Wer fühlt sich von "Mohr im Hemd" beleidigt?

Mohr im Hemd

Mohr im Hemd

Gastro-Dolme wollen "Mohr im Hemd" an den Kragen.
Foto: Sandstein / wikimedia (CC BY 3.0)

Wie aus der Homepage des Zuwanderer- und Asylantenlobby-Vereins SOS-Mitmensch hervorgeht, wandte man sich anlässlich einer Veranstaltung im Wien-Museum an Vertreter des Gastronomiefachverbandes, sie sollen doch dafür sorgen, dass in der Gastronomie keine diskriminierenden Bezeichnungen wie "Mohr im Hemd" verwendet würden. Und tatsächlich hatten die "Gastro-Dolme", wie sie der Krone-Journalist Michael Jeannée in seiner Kolumne bezeichnet, nichts Besseres zu tun, als eine Aussendung an ihre Mitglieder zu verfassen. Der Fachverband schreibt: 

Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass sich die Figur des Mohren in zahlreichen Firmenlogos und sich der Begriff „Mohr“ auch in Firmenbezeichnungen wieder findet. Die Gastronomie sollte als Branche, die sich der Gastfreundschaft verschrieben hat, hier aber mit gutem Beispiel vorangehen und auf derartige Bezeichnungen verzichten. […] Daher möchten wir allen Gastronomiebetrieben ausdrücklich empfehlen, ihre Speisekarten dahingehend zu überprüfen, ob die Bezeichnung „Mohr“ enthalten und wirklich unverzichtbar ist. Machen wir es zu einem Gütesiegel österreichischer Gastronomiebetriebe, dass keine beleidigenden Speisebezeichnungen mehr verwendet werden.

Politisch korrekt um jeden Preis

Die werten Gastro-Dolme (© Michael Jeannée) der Wirtschaftskammer scheinen also allen Ernstes der Meinung zu sein, dass die Wirte keine anderen Probleme hätten, als ihre Speisekarten nach pseudo-beleidigenden Speisebezeichnungen zu durchforsten und sich einer kleinen Minderheit genehme Bezeichnungen für ihre Speisen auszudenken.

Der Wirtschaftskammer scheint das Auffliegen ihres absurden Tuns allerdings unangenehm zu sein, ist in der Kronen Zeitung doch folgendes zu lesen: 

Bei der Wirtschaftskammer ist indes das große Zähneknirschen angesagt – das Schreiben war ein internes Zugeständnis an SOS-Mitmensch und ist irgendwie bis zur Zeitung "Der Standard" gelangt. Und jetzt der Wirbel!

Die Naivität, sich ernsthaft darüber zu wundern, dass etwas von SOS Mitmensch zum Standard gelangt, ist freilich auch kaum zu überbieten.

    mmmmmmmmmmmmmmmmmm

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