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Der Wolfsgruß gilt als Erkennungs- und Grußzeichen der Grauen Wölfe, einer rechtsextremen, nationalistischen Gruppierung in der Türkei.

13. Juli 2016 / 10:00 Uhr

Hat Muna Duzdars Bruder Kontakt zu den rechtsextremen “Grauen Wölfen”?

Mitte Mai wurde Muna Duzdar, die Tochter palästinensischer Einwanderer, als Staatssekretärin angelobt. Sie übernahm als erste Muslimin in Österreich dieses Amt und gilt als große Zukunftshoffnung von Neo-Bundeskanzler Christian Kern. Schon in den ersten Wochen hat sie den schlechten Stil ihres Mentors verinnerlicht und klar gezeigt, wie sehr sie sich zu ihren muslimischen Wurzeln hingezogen fühlt. Im letzten Verfassungsausschuss etwa hat sie auf Fragen zu Widersprüchen im Zusammenhang mit dem Islamgesetz und der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) geschwiegen und die Diskussion dadurch einfach für beendet erklären lassen.

Duzdars Freunde posieren mit rechtsextremen „Wolfsgruß“

Auch Duzdars Bruder macht aus seiner fragwürdigen Gesinnung keinen Hehl. Ahmad Duzdar, Besitzer eines bekannten Wasserpfeifen-Lokals in Wien-Leopoldstadt, postete erst kürzlich ein Foto auf Facebook, auf dem er mit seinen Mitarbeitern zu sehen ist, die lächelnd mit „Wolfsgruß“ in die Kamera posieren. Der Wolfsgruß gilt als Erkennungs- und Grußzeichen der Grauen Wölfe, einer rechtsextremen, nationalistischen Gruppierung in der Türkei. Dabei wird der Daumen mit dem Mittel- und Ringfinger zusammengelegt, während Zeigefinger und kleiner Finger abstehen.

Facebook-Posting nach Mediendruck gelöscht

Als Montagabend das Online-Magazin erstaunlich.at über das Skandal-Posting berichtete, wurde das Foto von Muna Duzdars Bruder wieder gelöscht. Unzensuriert.at bat Herrn Duzdar um eine Stellungnahme. Die Beantwortung unserer Fragen erfolgte heute früh und deckt sich mit einem Facbook-Posting, in dem er zum besagten Foto Stellung nahm. In diesem distanzierte er sich von Faschismus, Rassismus und Diskriminierung.

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Aus dem Posting war auch herauszulesen, dass er gar nicht wisse, was der „Wolfsgruß“ tatsächlich sei. Dies darf bezweifelt werden, da er erst kürzlich in einem biber-Interview bekanntgab, dass seine Schwester schon in ihrer Jugend politisch aktiv war und auch versucht habe, ihn zur sozialistischen Jugend mitzunehmen. Eine durchaus politisch interessierte Familie also.

In Ahmad Duzdars "Rechtfertigungs-Posting" war auch noch folgendes zu lesen:

Ich habe mit den Mitarbeitern gesprochen, sie verwarnt und klargestellt, dass das keinesfalls noch einmal vorkommen darf und ich keine Form von Sympathien für diese Ideologie und Symbolik dulde. Sie haben mir glaubhaft versichert, dass sie selber nur herumgealbert haben.

So einfach ist das also: Es wurde einfach nur „herumgealbert“. Das Thema dürfte allem Anschein nach für Herrn Duzdar erledigt sein.

Graue Wölfe auch in Österreich höchst aktiv

Auch wenn es in Österreich keine Sippenhaftung gibt: Der Dunstkreis, in dem sich die Familie Duzdar bewegt, ist schon etwas eigenartig, wenn auch für die SPÖ nicht ungewöhnlich. Bereits im letzten Jahr gab es intensiven Kontakt zwischen der Sozialdemokratie und den türkischen Ultranationalisten, als prominente Politiker der SPÖ-Linz ungeniert mit Sympathisanten der türkischen nationalistischen MHP (Milliyetci Hareket Partisi) den „Tag der Flagge“ feierten. Die MHP ist jene Partei, die eng mit den Grauen Wölfen in Verbindung steht. Die Wölfe phantasieren gerne vom großtürkischen Reich oder von einer Vereinigung aller Turk-Völker vom Balkan bis nach Zentralasien. Aber auch Gewalt steht an der Tagesordnung.

Dass sich die türkischen Extremisten auch in Europa zunehmend etablieren konnten, ist kein Geheimnis. Sie arbeiten etwa unter dem Deckmantel von Vorfeldorganisationen (wie z.B. dem „Kulturverein Avrasya“). Aber kein Grund zur Sorgen – wahrscheinlich wird im Kreis der türkischen Ultranationalisten auch nur „herumgealbert“…

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