Vor wenigen Tagen berichtete die Kronen Zeitung über einen Luxus-Taschenrechner im Wert von 120 Euro, den Salzburger Eltern ihren Kindern kaufen müssten. Entsprechende Briefe sind nun auch in Wien eingelangt, ein Schreiben, das die Mutter eines HAK-Schülers bekommen hat, wurde Unzensuriert.at zugespielt.
Schule wirbt für teuren Taschenrechner
Im Brief wird der sogenannte Grafiktaschenrechner „Texas TI-84 Plus CE-T“ umworben, der wörtlich „alle Anforderungen hinsichtlich Kompetenzorientierung und standardisierter teilzentraler Reife- und Diplomprüfung erfüllt“ und darüber hinaus auch eines der preisgünstigsten Modelle sei. Auf einer kompletten Seite werden den Eltern sämtliche Errungenschaften dieses Wunderwerks aufgelistet. Ein kleiner Auszug:
Hochauflösendes Display in Farbe 240 x 320 Pixel, 2.8", 140dpi, 16Bit Farbtiefe
Hohe Speicherkapazität, 3 MB Flash-ROM für Daten und Apps, 154KB RAM
Kompatibel mit der TI-83/84 Plus Familie.
MathPrint Modus: Darstellungen wie im Mathematikbuch
Numerischer Gleichungslöser
Numerische Berechnungen von Integralen, Differentialen, Matrizenrechnung u.v.m.
Matrixoperationen: Kehrwert, Determinante, Transponieren, Matrixerweiterung, Treppennormalform und elementare Zeilenumformungen.
Höhere Statistik: 10 statistische Testfunktionen, 7 Konfidenzintervallfunktionen, Einweganalyse der Varianz, 15 Wahrscheinlichkeitsverteilungsfunktionen wie Normal, Student-t, Chi-Quadrat, Binomial und Poisson, listenbasierte statistische Analyse für eine oder zwei Variablen
Kein Schulstartgeld – dafür hohe Kosten
Die betroffene Mutter überzeugt das alles nicht. Sie kritisiert gegenüber Unzensuriert.at, dass sie für ihren Sohn, der in eine Handelsakadamie geht, seit heuer nicht mehr das Schulstartgeld überwiesen bekommen hat. Ein kleiner Trost: Wer über die Schule bestellt, zahlt nur 110 Euro statt dem Listenpreis von 122,49 Euro, heißt es. Und man bedankt sich schon im Voraus für die Unterstützung, den Mathematikunterricht durch „neue Technologien zu bereichern“.
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