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Muss sich SPÖ-Minister Drozda um einen neuen Staatsoperndirektor umschauen? Sein Schützling, Bogdan Roš?i?, soll seine Doktorarbeit teils wörtlich abgeschrieben haben.

15. März 2017 / 09:30 Uhr

Schwerer Plagiatsvorwurf gegen designierten Operndirektor Roš?i?: Drozda unter Beschuss

SPÖ-Kulturminister Thomas Drozda könnte mit seinen merkwürdigen Personalentscheidungen in ein Dilemma geraten. Denn gegen den von ihm ins Staatsoperndirektor-Amt gehievten Bogdan Roš?i? gibt es einen schweren Plagiatsvorwurf. Er soll laut dem anerkannten Plagiatsexperten Stefan Weber seine Dissertation abgeschrieben haben. Gegenüber der APA sagte Weber:

Ich habe selten ein deutlicheres Plagiat gesehen.

Teile wortident übernommen, ohne sie auszuweisen

Roš?i? soll demnach aus der 1982 erschienenen Doktorarbeit von Peter Decker über "Die Methologie kritischer Sinnsuche. Systembildende Konzeptionen Adornos im Lichte der philosophischen Tradition" Teile wortident übernommen haben, ohne diese Passagen auszuweisen. Stefan Weber hat daher bei der Universität Wien Anzeige eingebracht, berichtet der ORF.

Mit dem schweren Vorwurf konfrontiert, sagte Roš?i? gegenüber der APA:

Die Einzelheiten der nun monierten Verwendung kann ich, auch wegen der knapp 30 Jahre Abstand, derzeit nicht rekonstruieren. Ich bin mit der Universität Wien hierzu in Kontakt, sie wird meine Arbeit der entsprechenden Prüfung unterziehen.

Bei Verfahren prüft externer Gutachter

Ob von Universität ein Verfahren eingeleitet wird, ist noch nicht entschieden. Im Fall des Falles werde ein externer Gutachter mit der Prüfung des Plagiats beauftragt, sagte Julia Wippersberg, Vizestudienpräses der Uni Wien, der APA.

Stellt sich die Dissertation von Bogdan Roš?i? tatsächlich als Plagiat heraus, wird er sich fragen müssen, ob er weiterhin der ideale (und vor allem glaubwürdige) Nachfolger von Dominique Meyer als Direktor der Staatsoper sein kann. SPÖ-Kulturminister Thomas Drozda, gerade wegen einem merkwürdigen Reisestipendium für Stephanie Sargnagel in der Bredouille, dürfte bei seinen Entscheidungen – ob Subventionen oder Personalbesetzung – jedenfalls kein gutes Händchen haben.

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