Dunkle Gewitterwolken brauen sich in den USA über dem Agrarkonzern Monsanto zusammen. Aktuell wurden 2.200 Klagen gegen den Wirkstoff Glyphosat bei US-Gerichten eingebracht, allein 1.900 Klagen davon im Bundesstaat Missouri. Weitere Tausend Verfahren könnten in anderen US-Bundesstaaten in den nächsten Monaten folgen. Grund für die Rechtsverfahren ist die von Gesundheitsexperten immer wieder aufgeworfene Frage, inwieweit das im Monsanto-Pflanzenschutzmittel “Roundup” enthaltene Glyphosat Krebs auslöst bzw. andere Schäden am menschlichen Körper hervorruft.
Zuletzt war ein Bericht der Internationalen Krebsforschungsagentur wieder Grundlage für weitere Rechtsverfahren gegen den US-Agrarkonzern. Monsanto wiederum verweist auf eigene Untersuchungen, die eine Unbedenklichkeit der verwendeten Stoffe im Pflanzenschutzmittel “Roundup” bescheinigen sollen.
Übernahmeprozess durch Bayer mit Verfahren gestört
Aktuell stören die laufenden Rechtsverfahren auch den international laufenden Übernahmeprozess von Monsanto durch den deutschen Chemiekonzern Bayer. Bayer verweist gegenüber Öffentlichkeit und Behörden auf Studien, die Glyphosat als nicht schädlich deklarieren.
In Brasilien ist eine allfällige Krebsgefahr für die Übernahme durch Bayer allerdings keine aktuelle Frage mehr, da die Kartellbehörden bereits ihre Zustimmung zum Zusammenschluss von Bayer und Monsanto gegeben haben. Noch anhängig sind die entsprechenden Verfahren der Wirtschaftsaufsichtsbehörden in der Europäischen Union.
