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Seile im Parlament

Für das Spannen dieser Seile im Stiegenhaus des Parlaments kassierte die Künstlerin 74.600 Euro netto.

4. April 2023 / 20:44 Uhr

Kunst-Installation: 74.600 Euro für „Wäscheleinen“ im neuen Stiegenhaus

Kunst liegt im Auge des Betrachters. Das dachten sich vor allem jene, die das neue, generalsanierte Parlament bereits besichtigt haben. Denn was da an „zeitgenössischer Kunst“ durchgegangen ist, sorgt zum Teil für Kopfschütteln. Die Honorare dafür noch viel mehr.

Anfrage betreffend “Die Kunst der Freund(erlwirt)schaft”

FPÖ-Kultursprecher Thomas Spalt wollte es genau wissen und hat an ÖVP-Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka eine parlamentarische Anfrage betreffend „Die Kunst der Freund(derlwirt)schaft“ gerichtet. Kaum zu glauben, was dadurch zutage kam: Sobotka gab nach erst vier Monaten(!) in der Anfragebeantwortung an, dass die Installation mit Seilen für das neue Stiegenhaus sage und schreibe 74.600 Euro netto gekostet hat. Von den Abgeordneten werden diese Seile abschätzig als „Wäscheleinen“ bezeichnet. Auch für die als Kunst gewertete Wandmalerei im Stiegenhaus – nämlich schwarze Flecken auf weißem Hintergrund – kassierte eine andere Künstlerin 74.150 Euro netto. Eine Aufstellung der Honorare finden Sie am Ende des Artikels in der Original-Anfragebeantwortung Sobotkas.

Wirbel um “Luxusklavier”

Zusammengefasst: Um das Geld der Steuerzahler war Sobotka auch bei den “Kunst”-Installationen nichts zu teuer. Nach dem Wirbel um das goldene „Luxusklavier“ im Parlament, für das die Steuerzahler monatlich 3.000 Euro Miete, also 36.000 Euro im Jahr, zahlen müssen, wird also weiterhin Geld aus dem Fenster geschmissen, während die Armut in Österreich immer mehr um sich greift.

Pensionist klebte sich am “goldenen Flügel” an

Vorigen Dienstag, 28. März, hat sich deshalb im Rahmen einer Parlamentsführung ein Pensionist an das „goldene Klavier“ im Parlament geklebt, um auf seine triste Situation aufmerksam zu machen. Das Klavier würde dieses absurde System perfekt widerspiegeln, hieß es dann in einer Aussendung der Partei “Der Wandel”, die sich als links, progressiv und ökosozial sieht. Der Mann wurde übrigens vom Klavier wieder abgelöst – zum Schaden kam keiner.

Am 28. März hatte sich ein “Wandel”-Aktivist am goldenen Klavier von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) festgeklebt. (c) Wandel

Hier die Beantwortung von Wolfgang Sobotka zur parlamentarischen FPÖ-Anfrage:

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