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Dramatisch: Auch im September starben viel mehr Deutsche, als zu erwarten gewesen wäre. Und dieses Mal können die üblichen Begründungen nicht mehr herhalten.

11. Oktober 2022 / 20:49 Uhr

Ratlos wegen Übersterblichkeit: „Ausmaß anderer Faktoren lässt sich nicht einschätzen“

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute, Dienstag, bekannt gab, sind im September in der Bundesrepublik Deutschland deutlich mehr Menschen gestorben, als zu erwarten gewesen wäre.
Keine Hitzewelle, keine Corona-Toten
Neun Prozent mehr, als dem mittleren Wert der Jahre 2018 bis 2021 entspricht, sind im Vormonat gestorben. Warum? Darüber darf offiziell nur gerätselt werden.
Destatis schreibt jedenfalls schon vorweg, dass es weder Hitzewellen, mit denen die höhere Sterbezahl in den Sommermonaten erklärt worden war, noch eine hohe Anzahl an Corona-Toten gegeben hat. Im Gegenteil. Im September lag die Zahl der Corona-Toten niedriger als im Sommer. Bleibt nur die kryptische Andeutung:

In welchem Ausmaß andere Faktoren zu den erhöhten Zahlen im September beigetragen haben, lässt sich derzeit nicht einschätzen.

Übersterblichkeit trotz geschwächtem Virus
Was unterscheidet aber den September 2022 von den Septembermonaten der Jahre 2018 bis 2021? Immerhin geht es hier um zwei von vier Jahren, in denen ein doch so tödliches Virus die Menschheit gequält hat. Wie in der Virologie üblich, war das Coronavirus anfangs stärker als später, es schwächte sich, wie jedes Virus, mit der Zeit ab, weshalb es kaum noch echte Corona-Tote gibt. Und trotzdem sterben gerade jetzt so viele Menschen?
Ja, was unterscheidet also den heurigen September, der sich in eine Reihe von Monaten einreiht, in denen deutlich mehr Menschen starben, als zu erwarten gewesen wäre. Es handelt sich nicht um einen statistischen Ausreißer.
Europaweites Phänomen
Denn seit dem Frühjahr herrscht in ganz Europa Übersterblichkeit, durchschnittlich bei sieben Prozent. Im Juli erreichte sie dann gar fast 17 Prozent.
Wie gut, dass es im Sommer in vielen Regionen sehr warm war, weshalb man offiziell die Hitze als Begründung präsentierte. Ungeachtet, dass die Übersterblichkeit in Island bei 55,8 Prozent lag – und zwar ganz ohne Hitzewelle. In Griechenland war die Übersterblichkeit im Juli fast am höchsten in Europa – ganz klar: Hitze. Oder doch nicht? Denn im Nachbarland Bulgarien lag sie bei nur 1,4 Prozent. An den Temperaturen im Juli kann es also nicht gelegen haben.
Elefant im Raum
Daher noch einmal die Gretchenfrage: Was ist in diesem September so anders? Was ist seit Frühjahr so anders? Die Übersterblichkeit ist jedenfalls dort sehr hoch, wo auch hohe Corona-Impfraten vorliegen – aber das Offensichtliche ist weiterhin tabu.

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