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Michael Ludwig

Beim 1.-Mai-Fest der SPÖ inszenierte sich Michael Ludwig, der beruflich eine Parteikarriere hinlgelegt hatte, als Lebensretter.

4. Mai 2022 / 15:15 Uhr

„Hobby-Arzt“ Ludwig rät Wienern trotz Experten-Warnung zum vierten Stich

Bei der Corona-Impfung tanzt Wien wieder einmal aus der Reihe. SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig rät zum vierten, sein SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker sogar zum fünften Stich. Und das, obwohl Experten vor Schädigung des Immunsystems warnen.
Auffrischung der Auffrischung nach vier Monaten
Angesichts neuer Omikron-Varianten ignorieren die roten Politiker jetzt sogar das Nationale Impfgremium (NIG). Dieses empfiehlt den zweiten “Booster” derzeit nur für Risikopatienten und für alle Menschen ab 80 Jahren. Und das möglichst erst sechs Monate nach der dritten Impfung.
Ludwig und Hacker dagegen empfehlen die Auffrischung der Auffrischung schon nach vier Monaten. Und die Altersgrenze liegt tiefer. Wiens SPÖ-Bürgermeister Ludwig sagte gestern, Dienstag, gegenüber Servus TV:

Ich kann nur allen Personen empfehlen, die Risikopatienten und Risikopatientinnen sind, oder die über 65 sind, möglichst bald den vierten Stich zu holen.

Hacker: “Fünfter Stich empfehlenswert”
Ludwigs Gesundheitsstadtrat Hacker, ebenfalls von der SPÖ, geht sogar noch einen Schritt weiter und spricht jetzt schon vom fünften Stich. In einer schriftlichen Stellungnahme teilte er Servus TV mit:

Um einen dauerhaften hohen Impfschutz zu garantieren, ist eine weitere Impfung nach dem Sommer, im September angesichts einer drohenden weiteren Welle gewiss empfehlenswert.

Immunsystem kann nicht adäquat reagieren
Woher Hacker diese Gewissheit nimmt, ist völlig unklar. Denn eine Empfehlung dazu fehlt, sowohl national, als auch international. Daher warnt Gesundheitswissenschaftler Martin Sprenger vor Nachteilen, wenn Impfungen zu schnell hintereinander erfolgen würden. Wörtlich meinte er in den Servus-TV-Nachrichten:

Wenn die Abstände zwischen den Impfungen zu klein gehalten werden, dann kann unser Immunsystem nicht adäquat darauf reagieren. Diese Abstände zwischen den Impfungen – speziell zwischen den Auffrischungsimpfungen, oder nennen wir sie Booster-Impfungen -, die machen schon Sinn.

Diese Ansicht vertritt übrigens auch Herwig Kollaritsch, Infektiologe und Mitglied des Nationalen Impfgremiums. Er sagte zum Standard, dass das Immunsystem ausreichend Zeit brauche, um einen guten und vor allem langfristigen Schutz vor dem Virus aufzubauen.
Wien begann ohne offizielle Freigabe, Kinder zu impfen
Bereits im vorigen November war Wien beim „Boostern“ vorgeprescht und hat diese schon vier Monate nach der zweiten Impfung angeboten – gegen die Empfehlung des NIG. Und bei den Kinder-Impfungen wollte Wien nicht auf die europäische Zulassung warten und hatte ohne offizielle Freigabe begonnen, Fünf- bis Elfjährige zu impfen.
Virologe sagt harmlose Virus-Variante für Herbst voraus
Mit dem Aufruf zum vierten und zum fünften Stich innerhalb weniger Monate verbreiten Ludwig und Hacker nun wieder Angst in der Bevölkerung, obwohl sogar der Virologe an der MedUni Wien, Andreas Bergthaler, heute, Mittwoch, gegenüber ORF Radio Wien für Herbst eher eine harmlose Variante des Virus voraussagte. Er hat gemeinsam mit einem Autoren-Team die möglichen Szenarien für Herbst und Winter abgesteckt – sie reichen vom idealsten Szenario, das Virus mutiert sich in die Harmlosigkeit, bis zum denkbar schlimmsten Fall, die Pandemie eskaliert.
Mehr Personal für den Gesundheitsbereich
Letzteres erscheint Bergthaler unwahrscheinlich. Der Viorologe rechnet damit, dass die nächste Variante etwa so verlaufen werde wie die Omikron-Welle. Das heißt: neue Mutationen, neue Infektionen, aber keine Belastung der Intensivstationen. Bergthalers Forderung richtet sich an die Politik: mehr Personal für den Gesundheitsbereich, effektive Entlüftungsanlagen für Schulen!

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