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Mal sehen, ob die Politik den Gang der Welt neu erfunden hat: Während früher die Inflation stieg, wenn mehr Geld als Güter in den Markt gepumpt wurden, sehen Politiker heute darin kein Problem.

13. März 2021 / 14:55 Uhr

Was passiert, wenn die Geldmenge bei sinkender Wirtschaftsleistung wächst

Wenn früher Herrscher in finanzieller Schieflage waren und als Ausweg Geld nicht erwirtschafteten, sondern druckten (oder prägten), dann taten sie dies meist heimlich. Denn wurde das bekannt, schlug die zwangsläufige Inflation noch schneller zu.

Wirtschaften neu erfunden

Das ist heute anders. Obwohl die EU-Verträge das Anwerfen der Notenpresse verbieten, geschieht die Vermehrung der Geldmenge heute ganz offiziell. Dass die Euro-Geldmenge wächst, wird sogar bildlich dokumentiert, für jedermann, als wäre es das Normalste der Welt.

So wächst die Euro-Geldmenge mit zweistelligen Raten. Bargeld, Sichteinlagen, Termin- unnd Spareinlagen sowie Geldmarktfonds und Bankschuldverschreibungen haben sich um 12,5 Prozent vermehrt – allein im heurigen Jänner! Und das alles bei gesunkener Wirtschaftsleistung!

EZB im Dienste der Politik

Damit wächst die Euro-Geldmenge fast dreimal so schnell, wie es der Referenzwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von 4,5 Prozent vorsieht. Im Zuge der Bekämpfung der Corona-Krise hat die EZB als Handlanger der Politik bereits mehrere Tausend (!) Milliarden Euro in die Märkte und die Wirtschaft gepumpt.

Ihre Bilanzsumme hat sich von dadurch von circa 0,8 Billionen Euro im Jahr 2004 auf 4,7 Billionen Euro Anfang 2020 auf inzwischen 7,0 Billionen Euro erhöht. Binnen 15 Jahren hat sie sich also fast verneunfacht!

Konsequenzen unausweichlich?

Macht ja nichts, denn es läuft ja alles. Der Großteil der Menschen hat trotz schrumpfender Wirtschaft mehr Geld zur Verfügung.

So weit, so gut also. Wäre da nicht das eherne Gesetz: Wächst die Geldmenge stärker als die Gütermenge, schlägt sich der monetäre Überhang früher oder später in steigenden Güterpreisen nieder. Wie früher auch.

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