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Wirecard

Die Bilanzprüfungsstellen sollen in der Causa Wirecard in der Vergangenheit nur sehr unzureichend vorgegangen sein.

28. Juni 2020 / 18:44 Uhr

Wirecard: Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung soll versagt haben

Neue Indizien gibt es im Zusammenhang mit der Pleite des deutschen Dax-Konzerns Wirecard von Sebastian-Kurz-Berater und ÖVP-Spender Markus Braun. Laut Medienberichten soll die „Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung“ (DPR) das Milliardenunternehmen Wirecard „phasenweise“ nur mit einem einzigen Mitarbeiter geprüft haben. Jetzt zieht die Bundesregierung in Berlin die Konsequenzen und will den Vertrag mit der DPR kündigen.

Der privatrechtlich organisierte Verein DPR kontrolliert im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland die Bilanzen von Firmen. Im konkreten Fall der Wirecard soll diese Kontrolle nicht entsprechend funktioniert haben.

Bundesanstalt für Finanzaufsicht gab 2019 Prüfauftrag zu Wirecard

So soll die „Bundesanstalt für Finanzaufsicht“ (BaFin) bereits im Februar 2019 Hinweise auf Ungereimtheiten bei Wirecard erhalten haben. Konkreter Anlassfall soll die Halbjahresbilanz 2018 des Dax-Konzerns gewesen sein. Die BaFin soll unmittelbar reagiert haben und bereits Mitte Februar 2019 bei der DPR eine Bilanzprüfung veranlasst haben.

Nur ein DPR-Mitarbeiter soll geprüft haben

In weiterer Folge soll die DPR zwar die Bilanzprüfung im Auftrag der BaFin übernommen haben, diese aufwendige und komplexe Prüfung soll aber in den vergangenen 16 Monaten im Wesentlichen nur ein einzelner Mitarbeiter durchgeführt haben. Dieser offenbar nur unzureichende Prüfungsvorgang soll jetzt auch im Focus der Europäischen Union (EU) stehen.

So soll die EU die Maßnahmen der deutschen Finanzaufseher in dem Mega-Bilanzskandal rund um Wirecard nun auch von der europäischen Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA überprüfen. Spannend bleibt jedenfalls für die Öffentlichkeit, wo die mutmaßlich in Asien gebunkerten 1,9 Milliarden Euro verblieben sind. 

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